Cash Conversion Cycle – Definition & Berechnung

Autor: Pit Wilkens Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Der Cash Conversion Cycle (Abkürzung: CCC, deutsch: „Geldumschlagsdauer“, auch: „Working Capital Cycle“ oder „Cash Cycle“) misst die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt des Mittelabflusses für die Beschaffung von Rohstoffen oder Waren und dem Zeitpunkt des Mittelzuflusses aus dem Verkauf von Lagerbeständen. Daher ist die Kennzahl auch als Cash-to-Cash Cycle bekannt. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf das Management und das Geschäftsmodell ziehen.

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Cash Conversion Cycle – Definition

Der Cash Conversion Cycle gibt an, wie lange es dauert (in der Regel in Tagen), bis eine Investition in den Lagerbestand durch Verkäufe wieder in Bargeld („Cash“) umgewandelt wird. Ziel ist ein möglichst niedriger Wert. Er drückt aus, dass das Unternehmen weniger Zeit benötigt, um sein investiertes Kapital in Bargeld umzuwandeln. Dies verbessert die Liquidität und ermöglicht es, schneller auf Veränderungen im Geschäftsumfeld zu reagieren oder in neue Chancen zu investieren.

Bestandteile der Kennzahl

Der Cash Conversion Cycle setzt sich aus den folgenden Kennzahlen des Working Capital Managements zusammen:

  • Days Sales Outstanding (DSO / Debitorenlaufzeit): Zeigt, wie lange es dauert, bis ein Unternehmen Zahlungen für seine Verkäufe erhält.
  • Days Inventory Outstanding (DIO oder DIH / Lagerreichweite): Erlaubt eine Aussage über die Lagerdauer.
  • Days Payable Outstanding (DPO / Kreditorenlaufzeit): Ermittelt, wie lange ein Unternehmen im Durchschnitt benötigt, um seine Lieferanten zu bezahlen. 30 bis 60 Tage sind üblich unterstützen das Unternehmen bei der Innenfinanzierung.
Cash Conversion Cycle - Zusammensetzung & Ablauf
Cash Conversion Cycle - Exemplarischer Ablauf

Cash Conversion Cycle – Berechnung

Der Cash Conversion Cycle wird als Summe von Days Inventory Outstanding (DIO) und Days Sales Outstanding (DSO) minus Days Payable Outstanding (DPO) berechnet. Alle Kennzahlen werden in Tagen betrachtet und ergeben die Geldumschlagsdauer in Tagen.

Die Formel lautet:

\text{CCC} = DIO~in~Tagen + DSO~in~Tagen - DPO~in~Tagen

Die Days Sales Outstanding (DSO) und die Days Inventory Outstanding (DIO) werden addiert, da beide Werte gebundenes Kapital darstellen. Bei den Days Payable Outstanding (DPO) handelt es sich jedoch häufig um einen für das Unternehmen kostenlosen Kredit. Daher wird dieser Wert von der Summe aus DIO und DSO abgezogen.

Anmerkung: Für die Berechnungen können sowohl vertragliche Daten (Solldaten) als auch tatsächliche Daten (Istdaten) verwendet werden. Die Geldumschlagsdauer in der Theorie kann von den tatsächlichen Werten deutlich abweichen (weil Kunden beispielsweise später oder früher zahlen als vereinbart).

Interpretation und Bedeutung

Ein kurzer Cash Conversion Cycle ist in der Regel wünschenswert, da er anzeigt, dass ein Unternehmen sein Kapital effizient einsetzt und in der Lage ist, seine Investitionen schnell in Bargeld umzuwandeln.

Ein negativer Cash Conversion Cycle über einen längeren Zeitraum wird als besonders vorteilhaft angesehen, da er auf die Finanzierung der Verbindlichkeiten des Unternehmens noch vor der Umwandlung von Vorräten in Bargeld hinweist. Dies kann auf eine starke Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten oder einen schnellen Lagerumschlag hindeuten.

Ohne Vergleichsobjekt kann nur die Entwicklung des Cash Cycle betrachtet werden. Steigende Werte deuten auf strukturelle Probleme hin, sinkende Werte sind positiv zu werten.

Hinweis: Der Cash Conversion Cycle ermöglicht Rückschlüsse auf das Geschäftsmodell, das Management und die Marktmacht eines Unternehmens.  Dabei ist jedoch immer der Branchenvergleich zu berücksichtigen. Maschinenbauer werden in der Regel andere Cash-to-Cash Cycles aufweisen als Einzelhändler.

Aussagen zu Produkt und Vertrieb

Rückschlüsse auf das Management und das Geschäftsmodell sind insofern möglich, als ein gutes Produkt und eine klare Vertriebsstrategie die Umschlagshäufigkeit wesentlich beeinflussen. Hochwertige Produkte mit hoher Nachfrage und effizienten Logistikprozessen werden nur wenige Tage auf Lager sein. Sie senken damit die Days Inventory Outstanding und die Umschlagsdauer.

Aus den Days Sales Outstanding und den Days Payable Outstanding lassen sich Rückschlüsse auf die Marktmacht ziehen. Grundsätzlich gilt: Je größer ein Unternehmen, desto größer seine Marktmacht. Mit Kunden können dann kurze Zahlungsziele bis hin zur Vorkasse ausgehandelt werden. Lieferanten hingegen werden so spät wie möglich bezahlt. In der Praxis sind Lieferantenzahlungsziele von bis zu 180 Tagen zu beobachten.

Hinweis: Erhöhen sich die DPO, während DIO und DSO sich kaum verändern, sollte der Investor die Liquidität des Unternehmens überprüfen. Auch Zahlungsengpässe erhöhen die DPO und damit den Cash Conversion Cycle, obwohl diese Entwicklung als höchst bedenklich zu werten ist.

Nachteile des Cash Conversion Cycle

Zwar lassen sich mit Hilfe des Cash Conversion Cycle Thesen für die Veränderungen der einzelnen Berechnungskomponenten aufstellen, die tatsächlichen Ursachen bleiben jedoch oft unklar. Ein Anstieg der Days Sales Outstanding kann auf ein mangelhaftes Mahnwesen zurückzuführen sein oder auch Ausdruck einer gesamtwirtschaftlichen Abkühlung sein. Daher wird der Cash Conversion Cycle häufig in Verbindung mit Ertragskennzahlen verwendet, um ein konsistentes Gesamtbild zu erhalten.

Zudem ist die Aussagekraft bei saisonalen Geschäftsmodellen begrenzt. Der Lagerumschlag ist sehr gering, da das ganze Jahr über nur für die Saison produziert und gelagert wird. Daher ist ein Benchmark für den Branchenvergleich sinnvoll.

Die einmalige Ermittlung des Cash Conversion Cycle stößt schnell an ihre Grenzen. Die Kennzahl sollte mehrmals im Jahr ermittelt und im Zeitverlauf analysiert werden. Ansonsten ist die Aussagekraft eher gering. 

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