Yield on Cost (YoC) – Definition & Bedeutung

Autor: Philipp Berger

Yield on Cost (Abkürzung: „YoC“, deutsch: „Kostenrendite“) misst die jährliche Rendite einer Aktie im Verhältnis zu ihrem Kaufpreis. Sie wird berechnet, indem die jährlichen Dividendeneinnahmen durch den Einstandskurs der Aktie dividiert werden. Anhand der Kennzahl können Anleger erkennen, wie sich die Dividendenrendite einer Aktie im Verhältnis zu den Anschaffungskosten im Laufe der Zeit entwickelt hat.

🔴 Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr

Ausbildung für Vermögensaufbau mit zusätzlichen monatlichen Einnahmen

Lerne, wie du an der Börse ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Unterscheide gute von schlechten Aktien, führe eigenständig eine Bewertung durch und erkenne den richtigen Aktienkurs. Lerne außerdem, wie du mit dem Optionshandel einen zusätzlichen Cashflow generierst.

Einführung: Optionsstrategien für alle Marktlagen Gute von schlechten Aktien unterscheiden
Profitable Aktien- und Optionsstrategien 
In jeder Marktlage Geld verdienen
Plus Gratis-PDF im Webinar: Dein Start in den erfolgreichen Optionshandel

Yield on Cost (YoC) – Definition

Die Yield on Cost (YoC) setzt die jährliche Dividende einer Aktie ins Verhältnis zu den Anschaffungskosten. Sie zeigt also, welcher Prozentsatz der ursprünglichen Investition heute durch die aktuelle Jahresdividende abgedeckt wird.

Zu unterscheiden ist die Yield on Cost von der Dividendenrendite. Die Dividendenrendite bezieht die zuletzt gezahlte bzw. erwartete Dividende auf den aktuellen Aktienkurs und ist damit für Neukäufe relevant. Der YoC bezieht sich auf den eigenen Einstand und ist eine Bestandsgröße.

Berechnung der YoC

Die Yield on Cost wird berechnet, indem die aktuelle Dividende einer Aktie durch den Einstandspreis der Aktie geteilt wird. Beispiel: Wurde eine Aktie vor fünf Jahren zu 25 EUR gekauft und beträgt die Dividende heute 2 EUR pro Aktie, liegt der YoC bei 8 %.

Die YoC-Formel lautet:

\text{Yield on Cost} = \frac{jährliche~Dividende~je~Aktie}{Kosten~je~Aktie} \cdot 100

Bestandteile der Kostenbasis

Typische Bestandteile der Kostenbasis  sind

  • Kaufpreis der Stücke/Anteile
  • Direkt zuordenbare Anschaffungsnebenkosten (Brokerage, Gebühren, ggf. Steuern)
  • Reinvestierte Ausschüttungen (z. B. Dividenden-Reinvestment/Thesaurierung) erhöhen die Basis, sofern sie als (bereits besteuerte) Anschaffung gelten
  • Gegebenenfalls sind Aktiensplits zu berücksichtigen

Mehrere Tranchen werden gewichtet zusammengeführt.

Hinweis: Verkaufsgebühren, Depotgebühren oder hypothetische zukünftige Kosten gehören nicht in die YoC-Kostenbasis. Optional kann man eine Netto-Variante (nach Steuern) ausweisen.

Interpretation von Yield on Cost (YoC)

Die YoC reagiert nicht auf Kursbewegungen, sondern nur auf Änderungen der Dividende (oder der eigenen Kostenbasis durch Zukäufe/Reinvestitionen).

  • Eine steigende YoC spricht häufig für wachsende Ausschüttungen.
  • Eine stagnierende oder sinkende YoC kann auf fehlendes Dividendenwachstum oder Kürzungen hinweisen.

Die YoC eignet sich nicht zum Vergleich der Performance verschiedener Anlagen oder als Kriterium für Neukäufe/Nachkäufe. Dafür sollten aktuelle Dividendenrendite, Ausschüttungsqualität (z. B. FCF-Deckung, Payout-Quote), Bewertung und Total-Return-Kennzahlen (z. B. XIRR) herangezogen werden.

Kontrast zu Anleihen: Bei Staats- und Unternehmensanleihen ist der Kupon in der Regel fest. Der Yield on Cost (YoC) einer Aktie steigt dagegen meist im Zeitverlauf durch Dividendenerhöhungen – besonders bei Dividendenaristokraten oder Dividendenkönigen. Bei Anleihen hingegen ist die Rendite bis zur Endfälligkeit die entscheidende Kennzahl.

Yield on Cost (YoC) vs. Dividendenrendite

Die Dividendenrendite beschreibt die aktuelle Dividenden­verzinsung einer Aktie im Verhältnis zum aktuellen Börsenkurs. Die Yield on Cost (YoC) zeigt hingegen, welcher Prozentsatz der ursprünglichen Investition (eigener Einstand) durch die aktuelle Jahresdividende abgedeckt wird.

Je nach Entwicklung von Dividende und Kurs seit dem Kauf kann der YoC deutlich über oder unter der aktuellen Dividendenrendite liegen.

Beispiel: Zahlt ein Unternehmen 5 EUR Dividende pro Aktie und wird die Aktie aktuell zu 100 EUR gehandelt, beträgt die aktuelle Dividendenrendite 5 %. Hält ein Anleger die Aktie schon länger mit einem durchschnittlichen Einstand von 50 EUR, ergibt sich ein YoC von 10 %. Für Neukäufe ist die aktuelle Dividendenrendite (hier 5 %) relevant, nicht der persönliche YoC.

Auswirkungen von Kursänderungen

Steigt der Aktienkurs bei konstanter Dividende, sinkt die aktuelle Dividendenrendite (Dividende / aktueller Kurs). Die YoC bleibt in diesem Fall unverändert, weil er sich auf den eigenen Einstand bezieht.

Er steigt, wenn die Dividende je Aktie erhöht wird, und verändert sich bei Zukäufen (geänderter Durchschnittseinstand). Die YoC liefert damit eine einkommensorientierte Sicht auf die heutige Dividende relativ zur eigenen Kostenbasis.

Hinweis: In der Praxis werden neben diesen zwei Kennzahlen auch andere Faktoren wie die Stabilität der Dividende, das Kapitalwachstumspotenzial und das Geschäftsmodell der jeweiligen Unternehmen berücksichtigt.

Beispiel für eine Yield on Cost (YoC)

American Express (NYSE: AXP) ist einer der Top-Dividendenzahler im Portfolio des berühmten Investors Warren Buffett. Das liegt vor allem daran, dass er vor Jahren Aktien gekauft hat und das Unternehmen seine Dividenden kontinuierlich erhöht hat. Dadurch erhält er heute deutlich höhere Dividendenerträge aus diesen Positionen.

Angenommen, Warren Buffett hätte 1991 American-Express-Aktien für 7,40 USD pro Aktie gekauft. Wenn American Express heute eine Dividende von 2,40 USD pro Aktie zahlt, berechnet sich die YoC wie folgt

\text{Yield on Cost} = \frac{2,40~USD}{7,40~USD} \cdot 100= 32,4\%

Damit erhält er unabhängig vom aktuellen Aktienkurs eine jährliche Dividendenrendite von rund 32,4% auf seine Erstinvestition. Dabei berücksichtigt die YoC nur die Dividendenrendite und nicht den Kapitalzuwachs durch Kurssteigerungen.

Kritikpunkte der YoC als Bewertungsmaßstab

Yield on Cost kann in bestimmten Zusammenhängen nützlich sein, insbesondere wenn Investoren ihre frühere Investitionsziele bewerten wollen. Die Kennzahl hat aber auch eine Reihe von Kritikpunkten und Einschränkungen:

  • Rückwärtsgewandt & opportunitätsblind: YoC basiert auf dem ursprünglichen Kaufpreis und ignoriert den aktuellen Marktwert sowie Opportunitätskosten. Eine hohe YoC-Zahl kann mit einer überbewerteten oder risikoreichen Aktie zusammenfallen – das sieht man am YoC nicht.
  • Irrelevant für neue Entscheidungen: Für Käufe/Nachkäufe zählt die aktuelle Dividendenrendite, die Bewertung und die Ertrags-/Wachstumsaussichten – nicht der persönliche YoC.
  • Risiken unberücksichtigt: YoC sagt nichts über Nachhaltigkeit der Ausschüttung (Kürzungsrisiko, Verschuldung, Zinslast, Zyklik) aus und kann psychologisch zum Festhalten an schwächer werdenden Titeln verleiten.
  • Überbewertung von Bestandspositionen: Eine hohe YoC nach vielen Jahren Dividendenerhöhungen kann suggerieren, die Position sei automatisch optimal. Das berücksichtigt nicht, ob das Kapital anderswo besser arbeitet. (Beispielhaft wird oft Warren Buffett genannt. Dessen hoher historischer YoC auf American Express beeindruckt – ist für neue Investoren aber irrelevant.)
  • Kein Gesamtleistungsmaß: YoC fokussiert nur Dividenden und blendet Kursgewinne/-verluste aus. Für eine Gesamtsicht sind Total Return bzw. (X)IRR maßgeblich.

Wann YoC und wann Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite dient als hilfreicher Indikator für den Kauf einer Aktie, da sie die aktuelle Rentabilität im Verhältnis zum Kurs aufzeigt. Im Gegensatz dazu bietet die Yield on Cost (YOC) bestehenden Investoren eine langfristige Perspektive auf die Entwicklung ihrer Dividendenerträge und zeigt, wie erfolgreich eine Buy-and-Hold-Strategie über die Zeit sein kann.

  • Dividendenrendite (für Kaufentscheidungen)
    Misst die aktuelle Dividenden­verzinsung und hilft potenziellen Käufern, die heutige Ertragskomponente einer Aktie einzuordnen und mit Alternativen zu vergleichen (inkl. Bewertung, Qualität, Wachstum).
  • Yield on Cost (für Bestandsansicht)
    Zeigt bestehenden Investoren, wie sich das Dividendeneinkommen relativ zum eigenen Einstand entwickelt hat. Das ist nützlich zur historischen Einordnung der Einkommensquelle – ersetzt aber keine Analyse von Qualität, Risiken, Bewertung und Alternativen.

Kostenloses Webinar + PDF: So handelst du profitabel mit Optionen und generierst ein Zusatzeinkommen

Einführung: Optionsstrategien für alle MarktlagenLerne in unserem kostenlosen Live-Webinar am 24.11.2025 um 18:30 Uhr, wie du mit dem Optionshandel ein regelmäßiges Zusatzeinkommen aufbaust. Lerne, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden und erkenne zuverlässig überteuerte Aktienkurse. Baue dir ein zweites Einkommen auf, mit dem du unabhängig der Marktlage Geld verdienen kannst. Klicke hier, um dich für das Webinar anzumelden.

DeltaValue GmbH hat 4,90 von 5 Sternen | 239 Bewertungen auf ProvenExpert.com