Yield on Cost (YoC) – Definition & Bedeutung

Autor: Philipp Berger

Yield on Cost (Abkürzung: „YoC“, deutsch: „Kostenrendite“) gibt die Dividendenrendite im Verhältnis zum Einstandspreis an. Sie errechnet sich aus der jährlich gezahlten Dividende je Aktie dividiert durch den Kaufpreis. Anhand der Kennzahl können Anleger erkennen, wie sich die Dividendenrendite einer Aktie im Verhältnis zu den Anschaffungskosten im Laufe der Zeit entwickelt hat.

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Yield on Cost (YoC) – Definition

Die Yield on Cost (YoC) beschreibt das Verhältnis zwischen den jährlichen Dividendeneinnahmen einer Aktie und ihren Anschaffungskosten. Sie gibt also an, wie viel Prozent der ursprünglichen Investition die aktuelle Dividende ausmacht.

Zu unterscheiden ist die Yield on Cost von der Dividendenrendite. Die Dividendenrendite setzt die zuletzt gezahlte Dividende ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs. Die YoC hingegen gibt Anlegern einen Einblick, wie sich ihre Kapitalanlage, gemessen an den ausgeschütteten Dividenden, über die Zeit entwickelt hat.

Hinweis: Die YoC kann auch zum Vergleich der Performance verschiedener Anlagen im Portfolio oder zum Vergleich von Investitionsmöglichkeiten untereinander verwendet werden, immer im Kontext der Dividendenzahlungen im Verhältnis zum Kaufpreis.

Berechnung der YoC

Die Yield on Cost wird berechnet, indem die aktuelle Dividende einer Aktie durch den Einstandspreis der Aktie geteilt wird. Hat ein Anleger beispielsweise vor fünf Jahren eine Aktie für 25 € gekauft und erhält heute eine Dividende von 2 € pro Aktie, so beträgt die YoC 8 %.

Die Formel lautet:

\text{Yield on Cost} = \frac{Jährliche~Dividende~je~Aktie}{Kosten~je~Aktie} \cdot 100

Hinweis: Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten, müssen alle Kosten, die mit dem Halten des Wertpapiers und einem eventuellen Wiederverkauf verbunden sind, berücksichtigt werden. Alternativ kann die YoC auch online berechnet werden.

Interpretation von Yield on Cost (YoC)

Während der Aktienkurs von vielen externen Faktoren beeinflusst werden kann, erlaubt die Yield on Cost einen fokussierten Blick auf die Performance der eigenen Investition, da die Kennzahl nur durch Änderungen der Dividende, nicht aber durch Schwankungen des Aktienkurses beeinflusst wird.

  • Ein stetiger Anstieg der YoC kann beispielsweise zeigen, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine Dividenden kontinuierlich zu erhöhen, was auf eine stabile finanzielle Gesundheit und Wachstumsfähigkeit schließen lässt.
  • Umgekehrt kann eine stagnierende oder sinkende YoC darauf hindeuten, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hat, seine Dividenden zu erhöhen oder auch nur aufrechtzuerhalten.

Darüber hinaus kann die Kostenrendite den Unterschied zwischen Aktien und Anleihen verdeutlichen. Viele Unternehmen, insbesondere Dividendenaristokraten oder Dividendenkönige, erhöhen ihre Dividende über die Jahre. Dadurch kann die YoC für einen langfristigen Investor deutlich steigen. Bei einer Staatsanleihe etwa ist der Zinssatz in der Regel fest und ändert sich während der Laufzeit nicht.

Yield on Cost (YoC) vs. Dividendenrendite

Während die Dividendenrendite die aktuelle Rentabilität einer Aktie widerspiegelt, gibt die Yield on Cost die Rendite bezogen auf den jeweiligen Kaufpreis an. Aus diesem Grund kann sie (deutlich) höher oder niedriger sein als die aktuelle Marktpreisrendite.

Zur Veranschaulichung: Wenn ein Unternehmen eine jährliche Dividende von 5 € pro Aktie ausschüttet und die Aktie aktuell mit 100 € gehandelt wird, beträgt die Dividendenrendite 5 %. Ein Anleger, der die Aktie jedoch schon seit längerer Zeit hält und deren durchschnittlicher Kaufpreis bei 50 € lag, verzeichnet eine YoC von ca. 10 %.

Auswirkungen von Kursänderungen auf die Dividendenrendite und YoC

Steigt der Aktienkurs, kann dies paradoxerweise zu einem Rückgang der aktuellen Dividendenrendite führen, auch wenn die Dividende pro Aktie stabil bleibt oder steigt. In solchen Fällen kann die Yield on Cost immer noch eine konstante oder steigende Rentabilität auf Basis des Kaufpreises anzeigen. Die YoC bietet somit eine längerfristige Sicht auf die Rentabilität einer Aktie, die weniger anfällig für kurzfristige Marktschwankungen ist.

Hinweis: In der Praxis werden neben diesen zwei Kennzahlen auch andere Faktoren wie die Stabilität der Dividende, das Kapitalwachstumspotenzial und das Geschäftsmodell der jeweiligen Unternehmen berücksichtigt.

Wann YoC und wann Dividendenrendite?

  • Dividendenrendite beim Aktienkauf: Die Dividendenrendite ist ein wichtiges Werkzeug für Anleger, die erwägen, Aktien zu kaufen. Sie zeigt die Rentabilität einer Aktie in Form von Dividenden im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs. Wenn ein Anleger eine Aktie zum aktuellen Preis kauft, gibt die Dividendenrendite an, wie hoch seine erwartete Dividendenrendite auf dieser Basis sein wird.
  • Yield on Cost (YoC) für bestehende Investitionen: Für Anleger, die bereits Aktien besitzen, kann die Yield on Cost (YoC) wiederum interessanter sein. Die YoC misst die Dividendenrendite basierend auf dem ursprünglichen Kaufpreis der Aktie, nicht auf dem aktuellen Marktpreis. Dies hilft Anlegern zu bewerten, wie effektiv ihre Investition in Bezug auf Dividendenerträge seit dem Kaufzeitpunkt war.

Kritikpunkte der YoC als Bewertungsmaßstab

Yield on Cost kann in bestimmten Zusammenhängen nützlich sein, insbesondere wenn Investoren ihre frühere Investitionsziele bewerten wollen. Die Kennzahl hat aber auch eine Reihe von Kritikpunkten und Einschränkungen:

  • Vergangenheitsorientierung: Die Kostenrendite bezieht sich auf den Anschaffungspreis und nicht auf den aktuellen Wert einer Anlage. Sie gibt daher nicht unbedingt die aktuelle Rendite an.
  • Isolierte Betrachtung: Die Yield on Cost konzentriert sich nur auf Dividendenerträge und berücksichtigt keine Kapitalgewinne oder -verluste.
  • Keine Anpassung an die Inflation: Im Laufe der Zeit kann die Kaufkraft des Geldes durch die Inflation erodieren. Ein hoher YoC muss möglicherweise inflationsbereinigt werden, um ein realistischeres Bild zu erhalten.
  • Nicht vergleichbar: Da die Kennzahl auf dem Kaufpreis basiert, können zwei Anleger, die die gleiche Aktie zu unterschiedlichen Zeitpunkten gekauft haben, sehr unterschiedliche YoC-Werte haben.
  • Kann falsche Sicherheit vermitteln: Eine isolierte Betrachtung kann die Anleger in die Irre führen, indem sie sie zu der Annahme verleitet, dass sich eine Anlage gut entwickelt, auch wenn der aktuelle Marktwert oder der Buchwert der Anlage gesunken ist.

Beispiel für eine Yield on Cost (YoC)

American Express (NYSE: AXP) ist einer der Top-Dividendenzahler im Portfolio des berühmten Investors Warren Buffett. Das liegt vor allem daran, dass er vor Jahren Aktien gekauft hat und das Unternehmen seine Dividenden kontinuierlich erhöht hat. Dadurch erhält er heute deutlich höhere Dividendenerträge aus diesen Positionen.

Angenommen, Warren Buffett hätte 1991 American-Express-Aktien für 7,40 USD pro Aktie gekauft. Wenn American Express heute eine Dividende von 2,40 USD pro Aktie zahlt, berechnet sich die YoC wie folgt

\text{Yield on Cost} = \frac{2,40~USD}{7,40~USD} \cdot 100= 32,4\%

Damit erhält er unabhängig vom aktuellen Aktienkurs eine jährliche Dividendenrendite von rund 32,4% auf seine Erstinvestition. Dabei berücksichtigt die YoC nur die Dividendenrendite und nicht den Kapitalzuwachs durch Kurssteigerungen.

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