Form 144 – Erklärung & Beispiel

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Form 144 (deutsch: „SEC-Formular 144“), auch “Rule 144” oder “Notice of Proposed Sale of Securities” genannt, ist ein von der Securities and Exchange Commission (SEC – US-Börsenaufsicht) herausgegebenes Dokument, mit dem geplante Wertpapierverkäufe von Unternehmensinsidern (Manager, leitende Angestellte oder verbundene Unternehmen) angezeigt werden müssen, wenn diese kumuliert über einen Zeitraum von drei Monaten 5.000 Aktien oder 50.000 US-Dollar übersteigen. 

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Form 144 – Definition

Form 144 ist ein Dokument, das von der Börsenaufsicht der USA (SEC) verlangt wird, um den Verkauf von Wertpapieren gemäß Rule 144 des Securities Act von 1933 anzuzeigen. Die Einreichung der Form ist erforderlich, wenn eine mit dem Unternehmen verbundene Person (z. B. Direktoren, leitende Angestellte oder Großaktionäre) beabsichtigt, mehr als 5.000 Aktien oder Aktien im Wert von mehr als 50.000 USD innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten zu verkaufen.

Das Form 144 Filing stellt eine Mitteilung an die SEC dar, ist jedoch keine Genehmigung oder Ablehnung des Verkaufs durch die SEC. Die Bedingungen für den Verkauf gemäß Rule 144 umfassen unter anderem eine Mindesthaltefrist, die Verfügbarkeit von Informationen über das Unternehmen und in einigen Fällen die Begrenzung der Menge der Wertpapiere, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkauft werden dürfen.

Bedeutung der Form 144

Jede Person, die in den Vereinigten Staaten beschränkt handelbare, nicht registrierte und kontrollierte Wertpapiere (Wertpapiere eines verbundenen Unternehmens) verkauft, muss Rule 144 des Securities Act von 1933 einhalten, der zum Schutz der Anleger nach dem Börsencrash von 1929 erlassen wurde.

Da Verkäufe, die unter Form 144 fallen, oft eng mit den Interessen des emittierenden Unternehmens verbunden sind, müssen die Antragsteller die Wertpapiere gemäß Abschnitt 5 des Securities Act registrieren lassen.

  • Wenn die richtigen Bedingungen erfüllt sind, kann Rule 144 die notwendige Befreiung von Handelsrestriktionen gewähren und den Weiterverkauf erlauben. Allerdings muss eine Transferstelle beauftragt werden, um die Handelsbeschränkung des Wertpapiers (“Sock Legend”) aufzuheben.
  • Das Formblatt 144 muss von einem Insider bei der SEC als Mitteilung über den geplanten Verkauf von Wertpapieren eingereicht werden, wenn der Betrag, der innerhalb eines Dreimonatszeitraums gemäß Rule 144 verkauft werden soll, aggregiert 5.000 Aktien oder der Gesamtverkaufspreis 50.000 US-Dollar übersteigt.
  • Ein Insider, der ein Formblatt 144 einreicht, muss die gutgläubige Absicht haben, die im Formblatt genannten Wertpapiere innerhalb einer angemessenen Frist nach der Einreichung des Formblattes zu verkaufen.

Bestandteile eines Form 144 Filings

Das Formblatt 144 kann entweder in gedruckter Form bei der SEC eingereicht oder in elektronischer Form an die sogenannte EDGAR-Datenbank der SEC übermittelt werden.

Zusätzliche Informationen auf dem Formblatt 144 für Privatpersonen können eine physische Adresse, eine Nummer des Internal Revenue Service (IRS), die Art der Zahlung und weitere ähnliche Verkäufe in den vorangegangenen Monaten umfassen.

Der Verkauf dieser Arten von Wertpapieren kann oft kompliziert sein, sodass Rule 144 den Prozess ein wenig vereinfacht. Nach dieser Regel können Verkäufer von der Registrierung des Verkaufs von Wertpapieren befreit werden, sofern sie mehrere Bedingungen erfüllen, die im Folgenden aufgeführt werden.

Hinweis: Verkäufer kann jeder sein, einschließlich des Emittenten eines Wertpapiers, eines Maklers/Händlers oder sogar der Konsortialführer.

Verkaufsbedingungen nach Rule 144

Die Bedingungen, die gemäß Rule 144 erfüllt sein müssen, damit diese Wertpapiere verkauft werden können, sind die folgenden:

  • Die Unternehmen müssen der Öffentlichkeit ausreichende Informationen zur Verfügung stellen, einschließlich einer Beschreibung der Geschäftstätigkeit, Jahresabschlüsse,
  • Offenlegungen und Informationen über die Geschäftsleitung und andere wichtige Mitarbeiter des Unternehmens.
  • Verbundene Unternehmen dürfen nicht mehr als 1% der insgesamt ausstehenden Aktien verkaufen.
  • Der Verkäufer muss eine Mitteilung einreichen, in der er den beabsichtigten Verkauf der Wertpapiere ankündigt.
  • Besteht eine Lock-up-Vereinbarung, müssen bestimmte Halte- oder Sperrfristen eingehalten werden.

Besonderheiten

Bei einem Börsengang eines Unternehmens lassen die Konsortialführer Führungskräfte, Manager, Mitarbeiter und Risikokapitalgeber Lock-up-Agreements unterzeichnen, um die Stabilität des Aktienkurses in den ersten Monaten des Handels zu fördern.

Ein Lock-up Agreement ist eine rechtlich bindende Vereinbarung zwischen Emissionsbanken und Insidern, die es den Insidern untersagt, Aktien für einen bestimmten Zeitraum zu verkaufen. Lock-up-Perioden dauern in der Regel 180 Tage, können aber auch nur 120 Tage oder bis zu 365 Tage betragen.

Form 144 – Vorteile

Durch die Veröffentlichung der Absicht eines Insiders, einen zum Teil erheblichen Anteil der Aktien zu veräußern, haben die Anleger die Möglichkeit, Insiderverkäufe zu verfolgen und gegebenenfalls ihre Aktien ebenfalls zu verkaufen bzw. bei einer Häufung von Insiderverkäufen vom Kauf der Aktie abzusehen.

Darüber hinaus dürfen Insider nicht mehr als 1% der ausstehenden Wertpapiere verkaufen, was zu einer Verringerung möglicher Interessenkonflikte führen kann.

Durch die Begrenzung des Handelsvolumens werden auch Insider zu einem nachhaltigen Handeln im Interesse der Gesellschaft angehalten, da sie im Zweifel nicht kurzfristig alle ihre Aktien veräußern können.

Form 144 im Beispiel

Der Vorstandsvorsitzende des in den USA börsennotierten Unternehmens “Insider Co.” hält aktuell 50.000 Aktien, mit einem aktuellen Kurs von 100,01 US-Dollar je Aktie, an diesem Unternehmen.

  • Meldepflichtig: Möchte der Vorstandsvorsitzende aus Liquiditätsgründen einige seiner Aktien verkaufen, muss er ab einer Anzahl von 500 Aktien innerhalb von drei Monaten die Form 144 ausfüllen, da der Gesamtwert der Transaktion mit 50.005 US-Dollar die 50.000 US-Dollar Grenze übersteigt.
  • Nicht meldepflichtig: Verkauft der Vorstandsvorsitzende allerdings nur 499 Aktien innerhalb von drei Monaten, ist dies in der Regel auch ohne Einreichung der Form 144 möglich, da der Gesamtwert mit 49.904,99 US-Dollar unter der Grenze von 50.000 US-Dollar liegt, und die Anzahl der verkauften Aktien (499) ebenfalls kleiner als 5.000 ist.

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