Central Counterparty Clearing House (CCP)
Ein Central Counterparty Clearing House (Abkürzung: CCP, deutsch: „zentrale Gegenpartei“) ist eine Finanzorganisation, die den Handel mit Derivaten und Aktien abwickelt, indem sie als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern auftritt. Ziel ist die Minimierung von Kontrahentenrisiken und die Stabilisierung des Finanzmarktes. CCPs werden in der Regel von großen Finanzinstituten oder Börsen betrieben.
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Central Counterparty Clearing House – Bedeutung
Sobald ein Börsengeschäft abgeschlossen ist, tritt eine zentrale Gegenpartei (Central Counterparty Clearing House, CCP) als Käufer für den Verkäufer und als Verkäufer für den Käufer auf. Auf diese Weise eliminiert sie das direkte Kontrahentenrisiko zwischen den Börsenteilnehmern und sorgt für eine reibungslose Abwicklung der Transaktionen, insbesondere im Handel mit Derivaten, im Wertpapierhandel und auf dem Interbankenmarkt.
Hauptfunktionen einer CCP
Eine zentrale Gegenpartei erfüllt als Intermediär bei einem Börsengeschäft zwei Hauptfunktionen: Clearing und Settlement. Dabei werden folgende Bereiche abgedeckt
- Risikomanagement
- Die CCP übernimmt die Verpflichtung für beide Parteien und stellt sicher, dass der Handel auch bei Zahlungsausfall einer Partei abgewickelt wird.
- Händler müssen Sicherheiten (Margin) hinterlegen, um potenzielle Verluste abzudecken.
- Netting (Verrechnung)
- Mehrere Transaktionen werden zu einer einzigen Zahlungsverpflichtung zusammengefasst.
- Beispiel: Ein Händler kauft 100 Aktien und verkauft später 50 – anstatt zwei Transaktionen abzuwickeln, verrechnet die CCP und reduziert den Saldo auf eine Nettoverpflichtung von 50 Aktien.
- Abwicklung und Sicherstellung der Zahlungsströme
- Die CCP verwaltet den Zahlungs- und Lieferprozess, sodass Verkäufer ihre Zahlung erhalten und Käufer ihre Wertpapiere oder Derivate.
- Im Falle eines Zahlungsausfalls nutzt die CCP ihre Sicherheitsmechanismen (Margen, Garantiefonds), um Verluste aufzufangen.
- Ausfallsicherung und Garantiefonds
- Sollte ein Clearing-Mitglied ausfallen, wird zuerst dessen hinterlegte Sicherheit verwendet.
- Falls das nicht ausreicht, greifen die Default-Funds, die alle Clearing-Mitglieder mit Kapital bestücken.
CCPs in der Europäischen Union
Die European Securities and Markets Authority (ESMA) (deutsch: Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) veröffentlicht eine offizielle Liste aller zertifizierten CCPs, die in der Europäischen Union als zentrale Gegenparteien (CCPs) agieren dürfen.
Diese Liste bietet eine Übersicht über:
- Den offiziellen Namen der CCP,
- Das Land, in dem die CCP registriert ist,
- Die zuständige Aufsichtsbehörde,
- Das Datum der erstmaligen Zulassung.
Darüber hinaus zeigt die Liste, welche CCP für welche Art von Geschäften autorisiert ist. Eurex Clearing AG, mit Sitz in Deutschland, ist aktuell die größte CCP in der EU und abgewickelt die meisten Transaktionen.
Mögliche Risiken einer CCP
Ein Central Counterparty Clearing House (CCP) birgt verschiedene Risiken, die das gesamten Finanzsystem beeinflussen können. Ein wesentliches systemisches Risiko besteht darin, dass der Ausfall einer CCP schwerwiegende Folgen für die gesamte Finanzstabilität haben kann, da sie als zentrale Marktakteure fungieren („Too big to fail“).
Zudem besteht die Gefahr des sogenannten „Moral Hazard“, da Trader möglicherweise risikoreicher agieren, weil sie sich auf die Absicherung durch die CCP verlassen. Darüber hinaus stehen CCPs vor erheblichen regulatorischen Herausforderungen, da sie strengen Sicherheitsvorschriften unterliegen, um Ausfälle zu verhindern und die Marktstabilität zu gewährleisten.
Moody’s Rating-Methoden für ein Central Counterparty Clearing House
Im Januar 2016 stellte Moody’s Rating eine neue Methodik zur Bewertung von zentralen Gegenparteien (CCPs) vor. Als Teil des Unternehmens Moody’s ist die Agentur vor allem für ihre Credit Ratings von Unternehmen und Staaten bekannt.
Clearing Counterparty Rating (CCR)
Ein zentrales Element dieser Methodik ist das Clearing Counterparty Rating (CCR), das bewertet, wie zuverlässig eine CCP ihre Clearing- und Abwicklungsverpflichtungen erfüllt und welches potenzielle Ausfallrisiko besteht, falls ein Händler seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Bewertungskriterien
Moody’s berücksichtigt bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit einer CCP verschiedene qualitative und quantitative Faktoren, darunter:
- Managementfähigkeiten bei Ausfällen: Wie gut eine CCP auf Zahlungsausfälle reagiert und welche Schutzmaßnahmen (z. B. Sicherheiten, Notfallfonds) sie einsetzt.
- Geschäftliche und finanzielle Stabilität: Die Kapitalstruktur, Einnahmequellen und finanzielle Resilienz einer CCP.
- Betriebsumfeld: Einflussfaktoren wie regulatorische Rahmenbedingungen, Marktvolatilität und das wirtschaftliche Umfeld.
- Risikomanagement und Liquiditätsreserven: Berechnung von Stresstests, Margin-Anforderungen und weiteren Sicherungsmechanismen, die die Kreditwürdigkeit einer CCP beeinflussen.
CCP und der Einsatz der Blockchain-Technologie
Die Blockchain-Technologie, die als fälschungssicheres digitales Hauptbuch für Wirtschaftstransaktionen beschrieben wird, könnte das Clearing, Settlement und Reporting von Wertpapiergeschäften revolutionieren, indem sie z. B. durch Smart Contracts Prozesse automatisiert und Risiken minimiert.
Post Trade Distributed Ledger Group (PTDL Group)
Im November 2015 schlossen sich führende Clearinghäuser aus verschiedenen Ländern zur Post Trade Distributed Ledger Group (PTDL Group) zusammen. Ziel dieser Denkfabrik ist es, zu erforschen, wie Blockchain-Technologie die Verarbeitung, Abwicklung und Speicherung von Wertpapiertransaktionen verbessern kann. Seit 2018 kooperiert die Gruppe mit dem Global Blockchain Business Council und umfasst mittlerweile rund 40 Finanzinstitute weltweit.
Die PTDL Group sieht in der Blockchain-Technologie zahlreiche Vorteile für den Finanzmarkt, darunter:
- Reduzierung von Risiken und Margenanforderungen
- Senkung der Betriebskosten durch effizientere Prozesse
- Beschleunigung des Abwicklungszyklus durch Echtzeit-Transaktionen
- Verbesserung der aufsichtsrechtlichen Kontrolle vor und nach dem Handel
Herausforderungen beim Blockchain-Einsatz im Finanzsystem
Die neue Technologie kann das umfassende Risikomanagement einer CCP – zumindest bisher – nicht vollständig ersetzen. Die Liste der gescheiterten Projekte ist inzwischen lang. Beispielsweise die B3i-Initiative, ein Gemeinschaftsprojekt großer internationaler Versicherer, wurde 2016 mit dem Ziel gegründet, Blockchain-Technologie zur Optimierung von Versicherungsprozessen einzusetzen.
Die Akzeptanz innerhalb der Versicherungsbranche blieb jedoch gering, da die Technologie schwer in bestehende Systeme zu integrieren war. Hohe Entwicklungskosten und mangelnde Rentabilität führten dazu, dass das Projekt im Juli 2022 eingestellt wurde.
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