Dark Pool – Erklärung & Bedeutung
Ein Dark Pool (auch Dark Liquidity Pool, deutsch: Schattenbörse) ist eine privat organisierte Handelsplattform für den anonymen Handel von Finanzprodukten. Im Gegensatz zu regulären Börsen, an denen Handelsaufträge öffentlich einsehbar sind, bleiben in einem Dark Pool Preis und Volumen der gehandelten Wertpapiere so lange verborgen, bis der Handel ausgeführt und gemeldet wurde.
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Dark Pool – Definition
Dark Pool ist ein alternatives Handelssystem (ATS), das den Kauf- und Verkaufspreis oder die Anzahl der gehandelten Wertpapiere nicht öffentlich bekannt gibt. Diese Systeme sind in der Regel für die anonyme Abwicklung großer Handelsvolumina für institutionelle Anleger konzipiert. Privatanleger kommen damit typischerweise nicht in Berührung.
Der Begriff „dark“ bezieht sich darauf, dass Dark Pools im Gegensatz zu traditionellen Börsen keine Vorabinformationen wie Preise oder Volumina veröffentlichen. Folglich tragen sie bis zum Abschluss der Geschäfte nicht zur öffentlichen Preisbildung bei. Nach der Ausführung müssen die Geschäfte jedoch gemeldet werden.
Bedeutung eines Dark Pool
Dark Pools wurden entwickelt, um den Handel großer Aktienblöcke zu ermöglichen, ohne dass diese Transaktionen den Aktienkurs wesentlich beeinflussen. Ziel war es, den Handel reibungsloser zu gestalten und größere Kursschwankungen zu vermeiden, die durch öffentliche Orderplatzierungen entstehen könnten.
Arten
Es gibt verschiedene Arten von privaten Handelsplattformen:
- Broker- oder händlereigene Dark Pools: Diese werden meist von Investmentbanken betrieben, wie z. B. MS Pool (Morgan Stanley) oder Sigma X (Goldman Sachs).
- Unabhängige Dark Pools: Diese Plattformen werden nicht von Banken, sondern von unabhängigen Anbietern betrieben und ermöglichen privaten Handel für institutionelle Kunden.
- Dark Pools öffentlicher Börsen: Einige Schattenbörsen werden direkt von regulären Börsen wie Euronext oder der New York Stock Exchange (NYSE) betrieben.
Handelskosten
Ein wesentlicher Vorteil von Dark Pools sind die häufig niedrigeren Handelsgebühren im Vergleich zu öffentlichen Börsen. Da sie oft von privaten Unternehmen und nicht unbedingt von Banken betrieben werden, können sie kostengünstigere Handelsbedingungen bieten.
Preisfindung bei einem Dark Pool
Dark Pools unterscheiden sich auch in der Preisfindung:
- Unabhängige Dark Pools haben oft ihre eigene Preisbildungsmechanik, die sich von den öffentlichen Märkten unterscheidet.
- Brokerbetriebene Dark Pools hingegen leiten ihre Preise von öffentlichen Börsen ab.
High-Frequency-Trading (HFT)
Der Hochfrequenzhandel (HFT) hat mit dem Aufkommen leistungsfähiger Computer und algorithmischer Handelssysteme, die Transaktionen innerhalb von Millisekunden ausführen können, einen erheblichen Anteil am täglichen Handelsvolumen gewonnen.
Durch diese Technologie können HFT-Trader Aktienorders extrem schnell platzieren, ausführen und wieder schließen, oft bevor normale Marktteilnehmer darauf reagieren können. Sobald nachfolgende Orders ausgelöst werden und der Kurs sich ändert, erzielen HFT-Trader sofort Gewinne und schließen ihre Positionen. Dieser Prozess kann Dutzende oder Hunderte Male am Tag wiederholt werden.
Mit zunehmender Dominanz des HFT wurde es immer schwieriger, große institutionelle Aufträge an einer regulären Börse abzuwickeln, ohne unerwünschte Kursschwankungen auszulösen. Durch die Zersplitterung großer Orders auf mehrere Handelsplätze können HFT-Trader Orderströme analysieren („Order Anticipation“) und sich vor große Orders schieben („Front Running“), indem sie die Aktie vor dem eigentlichen Käufer kaufen. Dies führt zu künstlichen Preissteigerungen – und zwar innerhalb von Millisekunden nach der ersten Order.
Dark Pools bieten institutionellen Händlern die Möglichkeit, große Aufträge auszuführen, ohne ihre Handelsabsichten offen zu legen. Dadurch wird verhindert, dass HFTs und andere Marktteilnehmer vorzeitig auf große Orders reagieren und den Preis in die Höhe treiben.
Vorteile des Dark Pool
Der Hauptvorteil des Dark Pool Trading besteht darin, dass institutionelle Anleger (oft kostengünstiger) große Aufträge ausführen können, ohne dass diese sofort für jedermann ersichtlich sind. So können sie Handelspartner finden, ohne dass die bloße Sichtbarkeit ihrer Order zu Marktverwerfungen oder Kursschwankungen führt.
Wäre beispielsweise bekannt, dass eine Investmentbank 500.000 Aktien einer kleinen Gesellschaft verkaufen will, würde der Kurs wahrscheinlich schon vor dem Abschluss der Order fallen, da andere Marktteilnehmer auf den erwarteten Preisdruck reagieren würden. Dark Pools minimieren dieses Risiko, indem sie die diskrete Abwicklung solcher Transaktionen ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung von Slippage, also unerwarteten Kursverlusten bei der Orderausführung. Gerade in volatilen Märkten oder an elektronischen Hochfrequenzbörsen, wo die Kurse extrem schnell auf Marktbewegungen reagieren, kann dies für institutionelle Anleger entscheidend sein.
Darüber hinaus werden Dark Pool-Trades erst nach der Ausführung gemeldet. Dies bedeutet, dass die Nachricht über den Handel erst nach dessen Abschluss den Markt beeinflusst, wodurch mögliche negative Kursreaktionen reduziert werden. Schattenbörsen können sich daher positiv auf die Markteffizienz und die Handelskosten auswirken, insbesondere für langfristig orientierte Anleger.
Dark Pools in der Kritik
Obwohl Dark Pools legal sind und von der Securities and Exchange Commission (SEC) überwacht werden, stehen sie immer wieder in der Kritik, da sie die Preisfindung und Transparenz auf öffentlichen Börsen negativ beeinflussen können.
Da Orderbücher nicht öffentlich einsehbar sind, kann dies die Motivation von Tradern senken, öffentliche Orders zu platzieren, da sie nicht wissen, ob ihre Preise tatsächlich die besten am Markt sind. Dies kann wiederum zu weiten Spreads und schlechteren Handelsbedingungen auf regulären Börsen führen.
Manipulationsrisiken
Dark Pools können durch Sniffing oder Spoofing ausgenutzt werden:
- Sniffing: Händler setzen gezielt kleine Testorders ein, um versteckte größere Orders zu identifizieren. Sobald sie eine größere Order erkennen, passen sie ihre eigene Strategie entsprechend an und erzielen einen Vorteil.
- Spoofing: Ein Händler manipuliert den NBBO (National Best Bid and Offer), indem er Fake-Orders auf regulären Börsen platziert, um den Preis zu beeinflussen. Nach der gewünschten Ausführung im Dark Pool werden diese Fake-Orders umgehend gelöscht.
Front Running
Die SEC hat in den letzten Jahren die Prüfung und Regulierung von Dark Pools verstärkt, insbesondere aufgrund von Interessenkonflikten und möglicher Marktmanipulation. Ein zentrales Problem ist der Vorwurf des illegalen Front Running, bei dem Marktteilnehmer mit privilegiertem Zugang zu Orderinformationen ihre eigenen Orders strategisch platzieren, bevor größere Kundenorders ausgeführt werden. Insbesondere High-Frequency Trader (HFTs) und bestimmte Broker-Dealer stehen im Verdacht, von solchen Praktiken zu profitieren.
Unlautere Handelsbedingungen
Ein weiteres Problem besteht darin, dass einige Dark Pools ihre Orderausführungsmechanismen nicht transparent machen und es Fälle gibt, in denen institutionelle Anleger gezwungen sind, gegen die proprietären Trading Desks der Plattformbetreiber zu handeln.
Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass in manchen Fällen gezielt HFTs bevorzugt werden, indem sie bessere Handelsbedingungen oder exklusive Ordertypen bekommen. Diese unausgewogene Marktstruktur kann andere Investoren durch schlechtere Ausführungskurse und höhere Transaktionskosten benachteiligen.
Beispiele für Dark Pools
Im vierten Quartal 2024 waren in den USA mehr als 30 alternative Handelssysteme aktiv, die überwiegend von Investmentbanken betrieben wurden. Die fünf größten waren
- UBS ATS
- INTELLIGENT CROSS LLC
- SIGMA X2
- LEVEL ATS
- INSTINCT X
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