Phillipskurve – Erklärung & Bedeutung

Autor: Maik Engelkamp Inhaltlich geprüft von: Philipp Berger

Die Phillipskurve (auch PC Kurve) besagt, dass Inflation und Arbeitslosigkeit in einem inversen Verhältnis zueinander stehen. Höhere Inflation bedeutet niedrigere Arbeitslosigkeit und umgekehrt. Der ursprüngliche Ansatz wurde durch die Stagflation der 1970er Jahre, als sowohl die Inflation als auch die Arbeitslosigkeit hoch waren, zumindest teilweise empirisch widerlegt. Dennoch wird die Phillipskurve weiterhin von Zentralbanken verwendet, um die Inflation zu verstehen und vorherzusagen.

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Phillipskurve – Definition

Die Phillipskurve ist ein ökonomisches Konzept, das einen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation darstellt. Sie ist nach dem Ökonomen A.W. Phillips benannt, der 1958 einen inversen Zusammenhang zwischen der Höhe der Lohnsteigerungsrate und der Arbeitslosenquote in Großbritannien feststellte. Seine Beobachtungen führten zu der Hypothese, dass eine niedrige Arbeitslosigkeit zu höheren Lohnforderungen der Arbeitnehmer führt, was wiederum die Inflation anheizen kann.

Kurzfristige vs. langfristige Phillipskurve

Die Phillips-Kurve zeigt, dass kurzfristig ein inverser Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation besteht. Langfristig ist dieser Zusammenhang jedoch nicht dauerhaft, und die Arbeitslosenquote wird letztlich von strukturellen Faktoren der Wirtschaft bestimmt.

Kurzfristige Phillipskurve

Die kurzfristige Phillipskurve zeigt den Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit unter der Annahme, dass die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure unverändert bleiben oder sich nur langsam anpassen. In diesem Fall kann eine niedrigere Arbeitslosenquote kurzfristig zu einer höheren Inflation führen, da die Unternehmen mehr Arbeitskräfte nachfragen und die Löhne steigen, um die Nachfrage zu befriedigen.

Auf kurze Sicht ist die Phillipskurve eine nach unten geneigte, konkave Kurve, was bedeutet, dass ein Rückgang der Arbeitslosigkeit mit einem Anstieg der Inflation korreliert, wobei die Inflationsrate auf der y-Achse und die Arbeitslosenquote auf der x-Achse aufgetragen sind.

Eine exemplarische Phillipskurve

Langfristige Phillipskurve

Im Gegensatz dazu wird die langfristige Phillips-Kurve häufig als vertikal dargestellt, was bedeutet, dass es langfristig kein Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit gibt. Dies beruht auf der Annahme, dass sich die Inflationserwartungen vollständig an die tatsächliche Inflation anpassen.

Langfristig ist die Arbeitslosigkeit unabhängig von der Inflationsrate und entspricht der so genannten „natürlichen Arbeitslosenquote“, auch bekannt als NAIRU (Non-Accelerating Inflation Rate of Unemployment). Dies ist die Arbeitslosenquote, bei der die Inflation weder beschleunigt noch verlangsamt wird.

Dahinter steht die Überlegung, dass langfristig keine dauerhaften Gewinne in Form einer niedrigeren Arbeitslosigkeit durch eine höhere Inflation erzielt werden können, da sich Inflationserwartungen und Lohnforderungen anpassen.

Beispiel für eine langfristige Phillipskurve

Bedeutung des Konzepts

Auf dem Höhepunkt ihrer Popularität diente die Phillipskurve als politisches Leitbild. In den 60er Jahren glaubte man, dass jeder fiskalische Stimulus, der die Gesamtnachfrage erhöht, folgende Effekte auslöst:

  • Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt
  • Die Zahl der Arbeitslosen sinkt
  • Die Unternehmen erhöhen die Löhne, um wettbewerbsfähig zu sein
  • Die Lohnkosten der Unternehmen steigen
  • Die Unternehmen geben diese Kosten in Form von Preiserhöhungen an die Verbraucher weiter (Inflation)

Diese Überzeugung hat viele Regierungen dazu veranlasst, eine sogenannte „Stop-Go“-Strategie zu verfolgen, bei der eine Zielinflationsrate festgelegt und die Wirtschaft durch fiskal- und geldpolitische Maßnahmen beeinflusst wird, um die Zielrate zu erreichen.

Kritische Würdigung

Das stabile Verhältnis zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit brach in den 1970er-Jahren mit dem Aufkommen der Stagflation zusammen und stellte die Gültigkeit der Phillipskurve infrage. Stagflation tritt auf, wenn eine Volkswirtschaft ein stagnierendes Wirtschaftswachstum, hohe Arbeitslosigkeit und eine hohe Preisinflation erlebt. Dieses Szenario steht natürlich in direktem Widerspruch zu der Phillipskurve zugrunde liegenden Theorie.

In den Vereinigten Staaten kam es bis in die 1970er-Jahre nie zu einer Stagflation, da die steigende Arbeitslosigkeit nicht mit einer sinkenden Inflation einherging. Zwischen 1973 und 1975 verzeichnete die US-Wirtschaft jedoch in sechs aufeinander folgenden Quartalen einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und gleichzeitig eine Verdreifachung der Inflation. Dies hat zu weiterentwickelten Versionen der Phillipskurve geführt, die Inflationserwartungen einbeziehen.

Modifizierte Phillipskurve

In der modernen Wirtschaftswissenschaft wird die Phillipskurve häufig in einer erweiterten Form verwendet, die auch Inflationserwartungen und die Möglichkeit von Angebotsschocks berücksichtigt. Dies bedeutet, dass der einfache Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation durch verschiedene Faktoren beeinflusst und verändert werden kann. Diese Änderungen führen wiederum zu einer entsprechenden Änderung der Phillipskurve. In diesem Zusammenhang wird sowohl eine kurz- als auch eine langfristige PC-Kurve verwendet.

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